Vanille

liegende Vanilleschoten mit Blüte

Die Vanilleschote, die botanisch gesehen gar keine Schote, sondern eine Kapselfrucht ist, würzt Süßes und Pikantes mit ihrem einzigartigen Aroma.

aufgeschnittene Vanilleschote

Vanille als Gewürz

Schon Mayas und Azteken schätzten das unvergleichliche Aroma der Vanille. Süßlich-sanft und doch würzig im Geschmack gilt sie als eines der feinsten und edelsten Gewürze der Welt. Es gibt mehrere Vanillesorten, die Königin unter ihnen ist die Bourbon-Vanille aus Réunion. Eine der wichtigsten Aromakomponenten, das Vanillin, lässt sich kostengünstig aus Lignin, einem Bestandteil von Holz und Abfallprodukt der Papierindustrie, erzeugen – mit dem Aroma der echten Bourbon-Vanille ist dieses synthetisch hergestellte Aroma aber nur bedingt vergleichbar.

Nach Europa gelangte die Vanille von Mittelamerika am Ende des 16. Jahrhunderts. Anfangs blieb sie der reichen Adelsschicht vorbehalten, die in ihr ein Aphrodisiakum erkannte.

Rührstäbe und Teig in einer SchüsselMuffins auf einem Holzbrett

Die Verwendung

Den intensivsten Geschmack verleiht das frisch ausgekratzte Mark einer ganzen Vanilleschote. Dazu schneidet man die Stange längs auf und kratzt das schwarze Mark mit der Breitseite des Messers aus. Die Schoten besitzen selbst viel Aroma und können anschließend in Zucker oder Rum eingelegt werden.

Vanille würzt alle Arten von Süßspeisen, aber auch Fisch, Geflügel, Bratensaucen und Marinaden verfeinert sie zu einer kulinarischen Sensation. Die Intensität der Vanille ist schwierig zu dosieren. Wenn nur ein zartes Vanille-Aroma gewünscht ist, können die Vanillestangen in Obers oder Milch aufgekocht und danach herausgefischt werden.

Tipp!

Vanilleschoten können durch die Lagerung trocken und spröde werden. Legt man sie für eine Minute in ein lauwarmes Wasserbad, gewinnen sie ihre Geschmeidigkeit zurück.

Vanilleblüte in der Natur
Ursprungsgebiet von Vanille auf der Weltkarte: Mittelamerika

Die Pflanze

Vanille gehört zur Familie der Orchideengewächse und rankt sich bis zu 15 Meter an schattenspendenden Bäumen hoch. Ihre Blüten werden von Hand bestäubt, ihre Früchte, bei denen es sich tatsächlich um Kapseln und nicht um Schoten handelt, werden in aufwändiger Handarbeit geerntet. Nach einem heißen Wasserbad schwitzen sie in Holzkisten und trocknen anschließend mehrere Wochen. Durch diese Fermentation wird die Vanille dunkelbraun, runzlig und biegsam.

Der Großteil der Vanilleernte stammt aus Madagaskar, auch in Réunion, Indonesien und Mexiko wird sie angebaut. Die verschiedenen Sorten der Vanille unterscheiden sich in Länge, Farbe und Aroma.

Factbox

Wissenschaftlicher Name
Vanilla planifolia
Familie
Orchideengewächse (Orchidaceae)
Weitere Namen
Echte Vanille (Vanilla planifolia), Tahiti-Vanille (Vanilla tahitenis)
Ursprung
Mittelamerika, Karibik

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