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Synthetische Süßstoffe: eine Alternative zu Zucker?

2020-7-29

Frau hält in den Händen jeweils synthetischen Süßstoff und Zuckerwürfel

Synthetische Süßstoffe sind mittlerweile aus zahlreichen Lebensmitteln und Getränken gar nicht mehr wegzudenken. Sie bieten nicht nur geschmacklich eine Alternative zum Haushaltszucker, sondern stellen auch für bestimmte Konsumentengruppen, wie beispielsweise Diabetiker, eine süße Alternative dar.

Der in meinem letzten Beitrag oft zitierte Blutzuckeranstieg fällt nach dem Genuss von Speisen und Getränken mit synthetischen Süßungsmitteln zwar geringer aus, doch bieten nun diese Zuckeralternativen tatsächlich nur Vorteile? Oder sollten wir vielleicht besser unseren Zuckerkonsum per se überdenken, ganz nach dem Motto “weniger ist mehr”?

Was ist der “ADI”-Wert?

Vorweg soll erwähnt sein, dass Süßstoffe einen ADI (Acceptable Daily Intake)-Wert besitzen, welcher laut EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) definiert ist als “die zulässige tägliche Aufnahmemenge, die auf der Basis des Körpergewichts geschätzte Menge eines Lebensmittelzusatzstoffs, die ohne nennenswertes Gesundheitsrisiko ein Leben lang täglich aufgenommen werden kann.”

Zahlreiche Softdrink-Flaschen im Supermarkt

Saccharin

Der industriell hergestellte Süßstoff Saccharin bietet gerade für Lebensmittel, welche speziell für Diabetiker hergestellt wurden, eine süße Alternative zum Zucker. Auch in sogenannten „Light“- Getränken und kalorienreduzierten Speisen findet er Verwendung. Übrigens ist Saccharin der älteste unter den synthetischen Süßstoffen! Er wurde bereits 1878 entdeckt und besitzt eine vielfach höhere Süßkraft als Zucker.
Sein ADI-Wert liegt bei 5 mg/kg Körpergewicht.

Birkenzucker

Birkenzucker ist ein natürlicher Zuckeralkohol und als Lebensmittelzusatzstoff auch unter dem klingenden Namen „Xylit“ bekannt. Xylit kommt in der Natur in Gemüsesorten, wie Karfiol vor, aber auch in Beeren und Zwetschgen, sowie in der Rinde von Birken und Buchen. Birkenzucker ist geschmacklich vergleichbar mit Haushaltszucker, weist eine ähnlich hohe Süßkraft, jedoch fast 40% weniger Kalorien auf. Ein ADI-Wert ist für Xylit noch nicht festgelegt worden.

Stevia

Neben einigen im Beitrag „Natürliche Zuckeralternativen: Was sie versprechen und was sie können“ erwähnten natürlichen Süßungsmitteln erfreut sich auch Stevia wachsender Beliebtheit. Stevia wird aus der in Südamerika beheimateten Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen und ist seit 2011 in der EU zugelassen. Der als E960 auf Lebensmittelverpackungen gekennzeichnete Zusatzstoff besitzt eine um das 300-fache höhere Süßkraft als Haushaltszucker, wirkt nicht kariogen und liefert gleichzeitig weniger Kalorien.

Demnach eignet Stevia nicht nur für gesundheitsbewusste Menschen, sondern auch für Diabetiker. Doch vorsichtig sollte man auch hier vor einem übermäßigen Konsum sein, denn der bereits erwähnte „ADI“-Wert liegt bei 4mg/kg Körpergewicht und sollte nicht überschritten werden. Stevia sollte auch aufgrund seines intensiven Geschmacks nur wohl dosiert eingesetzt werden.

Aspertam

Aspartam ist ein synthetisch hergestellter Süßstoff, der die gleiche Menge Kalorien liefert, die Saccharose, nämlich 4 Kilokalorien pro Gramm. Allerdings benötigt man aufgrund seiner vielfach höheren Süßkraft nur einen Bruchteil der Menge, die man beim Kochen und Backen mit Haushalstzucker benötigen würde. Sein ADI-Wert beträgt 40 mg/kg Körpergewicht.

Deklariert als E951 findet er gerne und oft Gebrauch als „gesunde“ Alternative zu Zucker, die gleichzeitig einen weniger bitteren Beigeschmack liefert im Vergleich zu beispielsweise Saccharin. Weiters müssen Aspartam-haltige Lebensmittel für Menschen mit PKU speziell gekennzeichnet sein, denn Aspartam besteht unter anderem aus der Aminosäure Phenylalanin.

Eine Vielzahl an bunt bestreuten Donuts neben- und übereinander

Fazit zu vielversprechenden Zuckeralternativen

Es sind also nicht nur Vorteile, mit denen sich energiearme Alternativen zu Zucker schmücken dürfen. Wer es gerne süß mag und trotzdem auf Zähne und Bauchumfang achten möchte, sollte statt zu Süßstoffen lieber zu einer reduzierten Menge Zucker greifen und die Natürlichkeit von süßem Obst, sowie geschmacksintensive Gewürze wie Zimt, Vanille oder Cardamom bevorzugen.

Mariella Schmid
Mariella Schmidmission-nutrition.at

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